Auswirkungen der Prophylaxe beim implantologisch versorgten Patienten

Wie ist die Rolle von Zahnimplantaten heute zu beurteilen?

Implantate sind heute fester Bestandteil des Therapiekonzeptes der modernen restaurativen Zahnarztpraxis. Die Unterschiede zwischen natürlichem Zahn und Implantaten machen jedoch ein angepasstes Nachsorgekonzept notwendig, um die langfristige Erhaltung der Gesundheit der Implantate zu garantieren. Auch wenn in der Implantologie nach wie vor die chirurgischen und zahntechnischen Fragestellungen im Vordergrund stehen arbeitet man in letzter Zeit mit hohem Einsatz an der Entwicklung eines effektiven Nachsorgekonzeptes.

Was macht ein gutes Nachsorgeprogramm in der Zahnarztpraxis aus?

In unserer Praxis übernehmen nur hochspezialisierte Mitarbeiterinnen diese Aufgabe nach spezieller Weiterbildung! Dental-Hygienikerinnen (DH), Zahnmedizinische Fachangestellte (ZMF) und Zahnmedizinische Prophylaxeassitentinnen (ZMP) sorgen für eine exzellente Betreuung.

Zwar lässt sich so nicht jede Entzündung am Implantat (Periimplantitis) verhindern – nachweislich wird jedoch die Langzeitprognose der Implantate verbessert!

Wichtig im Rahmen einer gewissenhaften Nachsorge ist die regelmäßige Kontrolle der umgebenden Gewebe – messbar über die Erhebung von dazu zu Verfügung stehenden Indizes – sowie die intensive Beratung und Führung des Patienten bezüglich der eigenen Mundhygiene zuhause.

Muss ein Implantat auch einmal geröngt werden?

In sinnvollen Abständen angefertigte Röntgenbilder lassen uns eventuelle Verluste von Knochengewebe rechtzeitig erkennen und einer entsprechenden Therapie zuführen. So wird ein „Übersehen“ von letztlich gravierenden periimplantären Problemen weitest möglich vermieden!

Was muss ich als Patient tun um meine Implantate zu erhalten?

Der Patient erhält weiterhin ein Arsenal an individuell auf ihn abgestimmten Mundhygienehilfsmitteln, passend zu dem angefertigten Zahnersatz und seinen motorischen Fähigkeiten. Optimale Putztechniken werden eingeübt, die Bedeutung der Zwischenraumhygiene mittels Superfloss und Interdentalbürstchen wird verdeutlicht.

Nur im Team Patient – Zahnarzt – Prophylaxehelferin kann ein ideales Ergebnis erreicht werden. Patienten müssen für die Besonderheiten des implantatgetragenen Zahnersatzes sensibilisiert werden, nur so lässt sich ein Erfolg über eine lange Zeit vorher sagen!

Lassen Sie sich beraten und nehmen Sie teil an unserem Nachsorgeprogramm für eine langfristige Mundgesundheit: Ihre Beißerchen werden es Ihnen danken!

Sofortimplantation und Sofortbelastung von Implantaten

Vorstellung einer neuen Studie zum Thema „Sofortimplantation und Sofortbelastung von Implantaten in infizierten Bereichen“ (Autor: Meltzer, Alan M.)

Eine neue Studie im Fachmagazin „Parodontologie und restaurative Zahnheilkunde“ untersuchte den Einfluss dieser Faktoren im Hinblick auf die Erfolgsquote von gesetzten Implantaten im infizierten Bereich:

Diese Vorgehensweise wurde früher und wird auch heute noch von vielen implantologisch tätigen Zahnärzten als Kontraindikation dargestellt. Viele Autoren unterstellten, dass das Risiko eines Implantats, welches in einen infizierten Bereich gesetzt wird, nicht kontrollierbar ist. Auch hinsichtlich der Sofortbelastung von Implantaten waren und sind  viele Autoren kritisch eingestellt. Immer öfter wurde – auch im vergangenen Jahrzehnt – obiges Procedere untersucht, für gut befunden und erfolgreich in den Praxisalltag integriert.

So führen es auch wir in unserer Praxis seit 1992 erfolgreich durch. Wichtig ist hierbei eine strenge Indikationsstellung vor der Implantation. Nicht jedes Implantat lässt sich sofort in infizierte Bereiche setzen und belasten. Eine Entscheidung kann nur nach genauer Voruntersuchung und der Anfertigung von Röntgenbildern durch den behandelnden Zahnarzt erfolgen.

Es erschien im Oktober 2012 dazu folgender Beitrag im Fachmagazin „Parodontologie und restaurative Zahnheilkunde“ des Quintessenzverlages. Dieser Artikel befasst sich genau mit diesem Thema. Es folgt eine kurze Zusammenfassung des Inhaltes: „In letzter Zeit wurde die seit langem bestehende Auffassung, wonach aktive Infektionen eine Kontraindikation für Sofortimplantationen sind, in Frage gestellt. Es wurden nach Sofortimplantationen in infizierte Extraktionsalveolen mit Belastung durch ein Provisorium innerhalb von 36 Stunden hohe Implantat Überlebensraten ermittelt.

In dieser retrospektiven Studie wurden die Auswirkungen einer nicht okklusalen Belastung auf Implantate, die in gereinigte, parodontal oder endodontisch (also wurzelbehandelte) infizierte Extraktionsalveolen gesetzt worden waren, untersucht.

Insgesamt wurden die Ergebnisse von 77 Implantaten bei 63 Patienten über einen Zeitraum von drei bis 24 Monaten analysiert. Bei allen Patienten wurde initial die Primärstabilität (unabdingbar) erreicht. Ein Ausdrehmoment-Test drei bis vier Monate nach der Implantation ergab bei 76 von 77 Implantaten (98,7%) eine erfolgreiche Osseointegration.

Der englischsprachige Volltext des Artikels steht unter http://prd-de.quintessenz.de zur Verfügung und kann dort nachgelesen werden.